32. Monschau Marathon

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Nachdem ich im letzten Jahr verletzungsbedingt mit einer Staffel gestartet war, wollte ich in diesem Jahr unbedingt wieder die gesamte Marathonstrecke laufen. Wegen Rückenbeschwerden war der Start aber auch wieder fraglich geworden. Am Samstag vor dem Marathon nach einem 7 km Testlauf habe ich dann entschieden: Laufen! Also auf’s Bike geschwungen, nach Konzen gefahren und angemeldet.

Die Startnummer noch am Vortag zu holen war eine gute Entscheidung gewesen, denn am Sonntag morgen standen gegen 7:15 noch viele Nachmelder an. So konnte ich in Ruhe meine Sachen in der Turnhalle ablegen und zum Start gehen. Der Himmel wurde nun immer dunkler und mit dem Startschuss setzte ein leichter Landregen ein. Die ersten Kilometer bergab nach Monschau ließen sich gut laufen, in dem schmalen Hohlweg passten diesmal alle auf und niemand legt sich in den Dreck.

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bei km 2,4 (Mühlenheider Weg, Monschau)

Monschau an einem regnerischen Sonntag morgen, die pure Idylle. Verschlafen und ruhig, nur das trippeln der Laufschuhe und ein paar Zuschauer die uns anfeuerten waren zu hören. Da ich fast auf die Zugläufer für die 3:30er Zeit aufgelaufen war, habe ich erst mal Tempo rausgenommen. Nachdem die Kläranlage von Monschau passiert war, ließ sich das Rurtal genießen. Bei km 7 dann über die Rurbrücke rüber und der eigentliche Monschau Marathon konnte beginnen. Nach dem ersten kurzen Steilstück hinter der Rurbrücke führt der Waldweg – mal mehr, mal weniger steil – den Berg hoch bis nach Widdau. Am Getränkestand dort fragte ich, ob es noch etwas anderes außer Wasser gibt? Antwort: Bier – Schnaps? Ich nahm Wasser und lief weiter.

In Widdau rannte ich durch eine enge Gasse von Zuschauern die mit viel Getöse alle Läufer anfeuerten. Nach einigen hundert Metern wurde ich aber wieder von der Ruhe im Wald umgeben. Bergab in das Holderbachtal bedeutet das es bald für mehrere Kilometer bergauf gehen wird. Regen und Wind waren im Wald kaum spürbar, die kühlen Temperaturen ließen mich auch bergauf weiter laufen obwohl an manchen Stellen gehen besser gewesen wäre. Auf der ungeschützten Höhe bei Höfen pfiff mir jedoch der Wind mächtig ins Gesicht, der Regen wurde stärker. Also Tempo halten und möglichst schnell weiter. Vorbei am Bratherhof und zurück in den Wald.

Bei km 21 war ich 1:44:23 h unterwegs und vor mir tauchte schon wieder Wolli und Günter mit den 3:30er T-Shirts auf. Wir liefen gemeinsam durch das Fuhrtsbachtal und Perlbachtal in Richtung Kalterherberge. Wolli kämpfte mit seiner Hose, das Gummi war kaputt und die nasse Hose wollte der Erdanziehung erliegen. Auch in Kalterherberge war es wetterbedingt etwas ruhiger als sonst beim Marathon. Trotzdem, viele private Verpflegungsstände versuchten die Sportler mit Gummibärchen, Schokolade und anderem für Marathonis Unverdaulichem zu versorgen. An der Kirche spielten die Trommler und Pfeifer auf, Wolli und Günter verbrauchten mehr Atem beim Grüßen aller Bekannten als fürs Laufen.

km 28 (Heistertweg, Kalterherberg)

km 28 (Heistertweg, Kalterherberg)

Wieder hinab ins Rurtal. Da ich mir an den Verpflegungstellen Zeit ließ und stehen blieb, verlor ich an der Reichensteiner Brücke den Anschluss an die 3:30er Gruppe. Alleine laufend merkte ich plötzlich, dass ich doch viel zu schnell unterwegs gewesen war. Mit Tempo machen auf den letzten Kilometern war jetzt nichts mehr. Aus dem Leyloch hoch nach Mützenich. Ich genoss den Blick über das Monschauer Land und stellte fest, dass der Himmel blaue Flecken bekommen hatte.

Durch Mützenich laufen heißt auch, bei km 39 durch das Verpflegungszelt der LG Mützenich zu laufen. Ich nahm den Zuspruch der Helfer entgegen, Getränke und Honig ließ ich aber zurück. Hinab zur Rochusmühle ging mir jeder Schritt in den Rücken, die Füße brannten vom Laufen auf den steinigen Waldwegen. Die letzten 2 km noch einmal bergan ließen sich für mich besser laufen. Im Ziel nach 3:30:32 h, die Sonne kam jetzt hinter den Wolken hervor.

Teilnehmer im Ziel: 126 Frauen, 661 Männer, 162 Staffelteilnehmer (je 4 Starter)

Ergebnis:

Platz Name Zeit Min/km AK Pl. AK
1 Collet, Andre 2:35:45 3:41,4 M35 1
1 Lennartz, Birgit 3:12:02 4:33,0 W40 1
77 Laeven, Herbert 3:30:32 4:59,3 M50 6

Fotos von Peter Borsdorf (Peters Webgalerie)

Weitere Infos und Ergebnisse auf www.monschau-marathon.de